Studienprojekt "Betonkanu"
Bauingenieurwesen an der HTW: im Spitzenlabor und am konkreten Beispiel
Die praktische Anwendung des theoretischen Lernstoffs beginnt schon im ersten Semester – zum Beispiel entlang eines Bauplans für ein Einfamilienhaus. In mehreren Projekten erstellen Studierende Bauzeichnungen, statische Berechnungen, Abläufe, Kostenkalkulationen, Bauanträge, Ausführung und vieles mehr. In hochmodern ausgestatteten und leistungsfähigen Laboren unter anderem für Baustoffkunde und Bauwerksdiagnose, Bauphysik, Konstruktiven Ingenieurbau, Glasbau, Geotechnik, Wasserbau, oder Vermessungskunde wird die Theorie immer im Experiment überprüft. Kooperationen der HTW mit Akteur_innen der Bauwirtschaft runden die Praxiserfahrung der Studierenden ab: Exkursionen, Projekte und Fallstudien im Zusammenhang mit realen Bauprojekten gehören ebenso zum Studium wie viel Teamarbeit.
Betonkanu-Regatta - schwimmende Kanus aus Beton
Das klingt für viele Ohren erst mal befremdlich. Aber genau daran arbeiten Studierende aus dem Master-Studiengang Bauingenieurwesen der HTW Berlin. Damit nehmen sie an einem eher außergewöhnlichen Wettbewerb teil: Sie bauen ein Boot für die Betonkanu-Regatta, bei der sich Hochschulen aus der ganzen Bundesrepublik auf dem Wasser messen. Bewertet werden Konstruktion und Gestaltung, Schnelligkeit und Kreativität.
Aber wie kann Beton denn schwimmen?
"Durch das archimedische Prinzip", erklären die Studierenden. "Stahlschiffe schwimmen ja auch trotz ihres enormen Gewichtes. Und das tun sie, weil sie Wasser verdrängen und so Auftrieb erhalten." Kanus von 30 bis zu knapp 500 Kilo Gewicht seien schon für die Regatta konstruiert worden. Genau diese Vielfältigkeit des Baustoffes ist es, die Materialdesigner Serdar Bilgin spannend findet: "Da sieht man, welche Bandbreite die Betonverarbeitung haben kann. Ein Faktor ist die Dichte an sich, aber auch die Wandstärke spielt eine Rolle. Es gab schon Kanus, die nur zwei Millimeter dick waren. Es ist verrückt, wie dünn Beton ausgeführt werden kann."